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Wenn Generationskonflikte den Praxisalltag erschweren - Tipps für Führungskräfte

21.08.2023

Verschiedene Generationen am Arbeitsplatz bergen ein gewisses Konfliktpotenzial, ja. Die Ursache dafür sind unterschiedliche Wertvorstellungen und Perspektiven. So werden Fragen, wie zum Beispiel: „Was tut man / tut man nicht?" oder „Wie hat etwas zu sein?“, von den Generationen durchaus gegensätzlich beantwortet.  

Im Alltag zeigen sich diese Fragen in diversen Diskussionen:

  • Wie wichtig soll ich Aussagen nehmen, die von einer Autorität kommen?
  • Darf oder soll ich die Sinnhaftigkeit eines Ziels hinterfragen, oder ist das nicht gewünscht?
  • Hat jemand mehr Rechte, weil er:sie älter ist, oder länger in der Praxis arbeitet und kann ich es aushalten, wenn Rechte an anderen Faktoren festgemacht werden?
  • Was geschieht mit meinem eigenen „Wert“, wenn ich mir von einer:einem jüngeren Kolleg:in etwas sagen lasse?
  • Muss ich Veränderungen mittragen, oder ist es nicht viel wichtiger, dass „alles so bleibt, wie es ist“?

Diese und weitere Unsicherheiten tauchen natürlich nicht nur auf, wenn verschiedene Generationen zusammenarbeiten, aber da sich Sichtweisen zum Teil deutlich unterscheiden, liegt hier besonders viel Reibungspotential. Wenn es in deinem Team zu Konflikten kommt, solltest du aufmerksam sein, wenn Aussagen fallen wie: „Das macht man so (nicht)“. Solche Aussagen sind ein deutliches Zeichen für Wertekonflikte. Achte darauf, die Diskussion nicht auf dieser Ebene zu führen. Das ist ein Fass ohne Boden.!

Umgang im Akutfall

Kommt es zu einer Meinungsverschiedenheit, achte als Führungskraft darauf, nicht mit deinem eigenen Werteverständnis einzuschreiten. Vermeide Kommentare wie: „Die sollen sich zusammenreißen – es geht hier schließlich um die Sache“. Nein, es geht nie nur um die Sache und zusammenreißen ist gleichbedeutend mit sich selbst und seine Bedürfnisse niederdrücken. Auch solltest du keinesfalls Partei ergreifen, das treibt den Keil zwischen den Beteiligten nur noch tiefer. Stattdessen ist es wichtig, die individuellen Standpunkte der Mitarbeitenden ernst zu nehmen, selbst wenn man sie nicht teilt. Du darfst deine Werte vertreten, genau wie jede:r andere auch, aber als Führungskraft ist es deine Aufgabe im Konfliktfall als Unbeteiligte:r zu vermitteln. Wenn dir das schwer fällt, lass dich von einer:m Expert:in unterstützen.  

Sinnvoll vorbeugen

Dein oberstes Ziel sollte es sein, den Konflikten vorzubeugen. Dafür empfiehlt sich ein offener Austausch über Werte und Bedürfnisse der einzelnen Teammitglieder - am besten in einem dafür vorgesehenen Setting. Denn ist der Konfliktfall erst einmal eingetreten, braucht es einige Maßnahmen, damit sich alle Beteiligten wieder beruhigen und sich sicher fühlen, bevor sie sich für ein Gespräch öffnen können. Ein gestresstes Nervensystem ist taub für rationale Argumente. 

Für eine harmonische Zusammenarbeit bedarf es sowohl eines gegenseitigen Verständnisses als auch der Fähigkeit zum wertschätzenden Umgang.

Verschiedene Generationen als Chance

Bislang wurde das Augenmerk auf das Konfliktpotential gerichtet. Tatsächlich liegt hier aber auch eine große Chance. Heterogene Teams sind im Unterschied zu homogenen Teams stressresistenter, flexibler und lösungsorientierter. Reibung bedeutet zugleich immer Entwicklung und Wachstum. Die Voraussetzung dafür ist natürlich eine positive Streit- und Konfliktkultur. Dann profitieren alle Beteiligten und arbeiten gemeinsam für den Erfolg der Praxis.  

 

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